Wasserdampf

Wasserdampf

Was­ser­dampf ist noch vor Koh­len­di­oxid das wich­tigste Treib­haus­gas. Ohne den natür­lich vor­kom­men­den Was­ser­dampf wäre es an der Erd­ober­flä­che rund 22°C käl­ter. Damit ist der Was­ser­dampf für zwei Drit­tel des natür­li­chen Treib­haus­ef­fek­tes (33°C) ver­ant­wort­lich. Anders als beim Koh­len­di­oxid sind die vom Men­schen ver­ur­sach­ten Was­ser­damp­fe­mis­sio­nen gegen­über den natür­li­chen Quel­len (Ver­duns­tung) klein.

Pro Kilo­gramm Kero­sin ent­ste­hen 1,24 Kilo­gramm Was­ser­dampf. Befürch­tun­gen, der Luft­ver­kehr erhöhe den Was­ser­dampf­ge­halt der Stra­to­sphäre und ver­än­dere so das Klima, haben einer wis­sen­schaft­li­chen Über­prü­fung nicht stand­ge­hal­ten. Das Deut­sche Zen­trum für Luft- und Raum­fahrt (DLR) kam zu dem Ergeb­nis, dass selbst die 100fache Menge des heute vom Luft­ver­kehr frei­ge­setz­ten Was­ser­damp­fes noch kein nach­weis­ba­res Kli­ma­si­gnal erzeugt.
Unter bestimm­ten meteo­ro­lo­gi­schen Bedin­gun­gen kann der Was­ser­dampf aus den Trieb­wer­ken zur Bil­dung von Kon­dens­strei­fen füh­ren, deren Lebens­dauer gele­gent­lich meh­rere Stun­den betra­gen kann. Theo­re­tisch beein­flus­sen Kon­dens­strei­fen den Strah­lungs­haus­halt der Erde, indem sie die Rück­strah­lung von Wärme in den Welt­raum behin­dern. Die zusätz­li­che hohe Bewöl­kung, die durch Kon­dens­strei­fen her­vor­ge­ru­fen wird, macht über Mit­tel­eu­ropa 0,6 Pro­zent und über dem Nord­at­lan­tik bis zu 2 Pro­zent aus, ist also ver­hält­nis­mä­ßig gering. Im welt­wei­ten Durch­schnitt beträgt sie nur 0,05 Pro­zent. Das DLR hat in Modell­si­mu­la­tio­nen her­aus­ge­fun­den, dass erst ab 5 Pro­zent zusätz­li­cher Bede­ckung des Him­mels durch Kon­dens­strei­fen ein loka­ler Ein­fluss auf das Klima zu erken­nen ist.

Ins­ge­samt konnte noch nicht abschlie­ßend fest­ge­stellt wer­den, wel­chen Ein­fluss die Was­ser­damp­fe­mis­sio­nen des Luft­ver­kehrs auf das Klima haben.

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