Unerfreuliche Entwicklung: Deutschland bei ausländischen Reisenden unbeliebter als vor Corona | Steigende Kosten und fehlendes Angebot dämpfen Nachfrage nach Flugreisen

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Ber­lin, 05. Sep­tem­ber 2023. Die Beliebt­heit deut­scher Städte und Regio­nen wird im Luft­ver­kehr vor allem durch einen star­ken Incoming-Verkehr deut­lich. Laut den aktu­el­len Daten der ADV-Fluggastbefragung gibt es einen Rück­gang der aus­län­di­schen Pas­sa­giere, die Deutsch­land als Rei­se­ziel wäh­len. Bis zur Corona-Krise wuchs der Anteil der sog. Incoming-Passagiere, sprich Rei­sende, die Deutsch­land besu­chen und dafür das Flug­zeug nut­zen, ste­tig. Die aktu­elle ADV-Erhebung zeigt: Nur noch jeder 5. Pas­sa­gier an deut­schen Flug­hä­fen ist zu Gast in Deutsch­land. Im Ver­gleich der Jahre 2022 gegen­über 2017 fällt der Anteil aus­län­di­scher Rei­sen­der um 11 Pro­zent auf nur noch 23 Pro­zent des Gesamt­pas­sa­gier­auf­kom­mens.

Hierzu erklärt Ralph Bei­sel, ADV-Hauptgeschäftsführer: „Gäste aus Europa und aus dem inter­kon­ti­nen­ta­len Aus­land sind eine wich­tige Grund­lage für die deut­sche Tou­ris­mus­bran­che und Wirt­schaft. Ins­be­son­dere die attrak­ti­ven Tourismus- und Metro­pol­re­gio­nen in unse­rem Land pro­fi­tie­ren nor­ma­ler­weise von einer guten Luft­ver­kehrs­an­bin­dung. In dem star­ken Rück­gang der Incoming-Passagiere zeigt sich das Dilemma im deut­schen Luft­ver­kehr. Haupt­ur­sa­che ist das unzu­rei­chende Ange­bot der Flug­ge­sell­schaf­ten, die in Europa im „Point-to-Point“ unter­wegs sind. Ins­be­son­dere die Low-Cost-Airlines mei­den den immer teu­rer wer­den­den Stand­ort Deutsch­land – zum Nach­teil der Rei­sen­den, die von Ange­bots­lü­cken betrof­fen sind. Um eine Wett­be­werbs­gleich­heit mit unse­ren euro­päi­schen Nach­barn zu errei­chen, ist eine signi­fi­kante Redu­zie­rung der Stand­ort­kos­ten erfor­der­lich. Die nega­tive Ent­wick­lung bestärkt uns, eine Decke­lung der Luft­si­cher­heits­kos­ten und der Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren von der Bun­des­re­gie­rung ein­zu­for­dern. In kei­nem Land Euro­pas sind die regu­la­tiv beding­ten Abga­ben und Gebüh­ren so stark gestie­gen wie in Deutsch­land. Eine Ver­rin­ge­rung die­ser Kos­ten würde signi­fi­kant dazu bei­tra­gen, die Attrak­ti­vi­tät Deutsch­lands für aus­län­di­sche Air­lines, Unter­neh­men und Tou­ris­ten wie­der zu stei­gern.“

Über die ADV-Fluggastbefragung

Für die ADV-Fluggastbefragung wur­den im Jahr 2022 knapp 100.000 abflie­gende Pas­sa­giere aus der gan­zen Welt in per­sön­li­chen Inter­views an 21 inter­na­tio­na­len Ver­kehrs­flug­hä­fen Deutsch­lands befragt. Die Ergeb­nisse lie­fern wich­tige Erkennt­nisse über die Ent­wick­lung des Luft­ver­kehrs­mark­tes, die Pas­sa­gier­struk­tur und das Rei­se­ver­hal­ten der Flug­gäste. Die von der ADV koor­di­nierte Flug­gast­be­fra­gung wurde von Markt­for­schungs­ab­tei­lun­gen der Flug­hä­fen in Zusam­men­ar­beit mit dem IFAK Insti­tut (Tau­nus­stein) durch­ge­führt. Für empi­ri­sche Zwe­cke kön­nen umfas­sende Daten­sätze über den Flug­ha­fen­ver­band ADV bezo­gen wer­den.

ADV-PM 11 2023 Deutsch­land bei aus­län­di­schen Rei­sen­den unbe­lieb­ter