Berlin, 03. April 2016. Die verheerenden Terroranschläge von knapp zwei Wochen haben auch bei den deutschen Flughafenbetreibern zu großer Betroffenheit geführt. Umso mehr begrüßt der Flughafenverband ADV, dass am Brüsseler Flughafen heute die ersten Passagiermaschinen wieder abheben. Deutliche Kritik kommt hingegen aus Deutschland an den getroffenen Sicherheitsvorkehrungen.
Hierzu erklärt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel: “Brüssel kann und darf kein Vorbild für deutsche Flughäfen sein. Die Einführung von Kontrollen vor den Terminals am Flughafen Brüssel ist eine überstürzte Maßnahme unter dem Schock der Anschläge und unter dem Druck der verängstigten Arbeitnehmer. Das Sicherheitsrisiko wird lediglich vor die Terminals verlagert. Passagiere, die dort in Schlangen stehen, lassen sich deutlich schlechter schützen”.
Der Flughafenverband ADV begrüßt es, dass in Deutschland Luftsicherheitsbehörden, Bundespolizei, Polizeigewerkschaften und Flughafenbeschäftigte hingegen einen kühlen Kopf bewahren. Tatsächlich werden Reisende durch eine gut funktionierende Sicherheitsarchitektur wirksam geschützt. Ein intelligentes und differenziert wirkendes Sicherheitssystem trägt zu einem Höchstmaß an Sicherheit bei. “Viele der eingeleiteten Maßnahmen sind glücklicherweise für den Reisenden kaum wahrnehmbar”, erläutert Ralph Beisel. “Zum besseren Schutz der Terminalbereiche setzen die Flughäfen beispielsweise auf innovative Formen der Überwachung durch eine genaue Beobachtung der Flughafengäste. Verhaltensauffälligkeiten werden dabei durch geschulte Sicherheitskräfte erfasst. Verdächtige mit auffälligen Laufwegen oder nervösen Reaktionen kommen in den gezielten Zugriff”.
Deutschlands Flughäfen halten nur Maßnahmen für zielführend, die tatsächlich ein Mehr an Sicherheit bringen. Eine Verlagerung der Kontrollen vor die Terminals gehört definitiv nicht dazu. “Abgesehen davon, liegen an unseren Flughäfen die baulichen Voraussetzungen für Kontrollen vor den Terminals nicht vor. Es fehlt schlicht der erforderliche Platz. Außerdem würden bestehende Rettungs- und Sicherheitskonzepte sogar beeinträchtigt, etwa die Anfahrtswege für Krankenwagen, Feuerwehrfahrzeuge und Einsatzwagen der Polizei”, so der ADV-Hauptgeschäftsführer abschließend.