Einbruch der Passagierzahlen zum Jahresende | Große Sorgen an zahlreichen Flughafenstandorten | Recovery-Rate im Sturzflug

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Ber­lin, 09. Dezem­ber 2024. Die Pas­sa­gier­zah­len bre­chen uner­war­tet deut­lich zum Jah­res­ende ein.

  • In den letz­ten bei­den Novem­ber­wo­chen schrumpfte das Pas­sa­gier­auf­kom­men um –2,6 Pro­zent – und das auf einem ohne­hin deut­lich nied­ri­ge­ren Niveau als in den Nach­bar­län­dern.
  • Das Pas­sa­gier­auf­kom­men an den deut­schen Flug­hä­fen bleibt selbst hin­ter den Zah­len des schwa­chen Vor­jah­res zurück.
  • Aktu­ell liegt die wöchent­li­che Gesamt­zahl an allen deut­schen Flug­hä­fen bei ledig­lich knapp drei Mil­lio­nen Pas­sa­giere.
  • Beson­ders alar­mie­rend ist die Ent­wick­lung der Recovery-Rate, die sich mit dem Beginn des Win­ter­flug­plans deut­lich redu­zierte. Noch zum Ende des Som­mer­flug­plans erreichte sie 91,4 Pro­zent. Jetzt rutschte sie auf einen neuen Tiefst­wert von unter 75 Pro­zent ab – ein Ein­bruch um fast 17 Pro­zent­punk­ten! Dies ist der schlech­teste Wert seit den streik­ge­plag­ten Wochen im März die­ses Jah­res.

Gerade in den für Air­lines mar­gen­schwa­chen Win­ter­mo­na­ten, wenn die Nach­frage nach tou­ris­ti­schen Rei­sen zurück­geht, zeigt sich die Schwä­che des Luft­ver­kehrs­stand­or­tes Deutsch­land. Durch die regu­la­tiv beding­ten Steu­ern und Abga­ben, die es in ihrer Dimen­sion nur in Deutsch­land gibt, mei­den die Flug­ge­sell­schaf­ten deut­sche Flug­hä­fen. Im Ergeb­nis wer­den Stre­cken gestri­chen und Flug­zeuge ins euro­päi­sche Aus­land ver­la­gert. Die Sor­gen­fal­ten an vie­len Stand­or­ten wer­den mit jeder Woche des Win­ter­flug­pla­nes tie­fer.

Ralph Bei­sel kom­men­tiert die Ent­wick­lung wie folgt: „Wäh­rend Stand­orte im euro­päi­schen Aus­land pro­spe­rie­ren, ver­trei­ben die hohen regu­la­tiv beding­ten Belas­tun­gen die Air­lines. Der Ein­bruch bei den Pas­sa­gie­ren an den deut­schen Flug­hä­fen setzt sich unge­bremst fort. Zum Nach­teil von Privat- und Geschäfts­rei­sen­den ste­hen Ver­bin­dun­gen von deut­schen Flug­hä­fen nicht mehr zur Ver­fü­gung. Wir haben ein kla­res Angebots-, kein Nach­fra­ge­pro­blem. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wurde die Luft­ver­kehr­steuer mehr­fach erhöht. Es ist drin­gend not­wen­dig, dass eine neu­ge­wählte Bun­des­re­gie­rung Maß­nah­men zur Ent­las­tung von Air­lines und Flug­hä­fen ergreift. Deutsch­land sollte sich Schwe­den als Vor­bild neh­men und als erste Maß­nahme die Luft­ver­kehr­steuer ersatz­los strei­chen.“

ADV-PM 27 2024 Ein­bruch der Pas­sa­gier­zah­len zum Jah­res­ende