Berlin, 13. November 2020. Die Luftverkehrsbranche bleibt am Boden. Das Passagieraufkommen an den deutschen Flughäfen liegt gegenüber dem Vorjahr bei nur noch knapp über 10% – ein Rückgang um –88,1%.
Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV skizziert ein düsteres Bild: „Unsere Befürchtungen bewahrheiten sich. Die negative Entwicklung der Passagierzahlen nimmt dramatische Züge an. Alle Verkehrskennzahlen sind rückläufig. Das betrifft die Sitzplatzangebote, die Auslastung in den wenigen noch fliegenden Flugzeugen sowie die Luftverkehrsnachfrage und Buchungszahlen insgesamt.“
Die anhaltenden Negativ-Zahlen machen den Flughäfen zu schaffen. Die Flughäfen verlieren jeden Tag 10 Millionen EUR. Schon jetzt lassen sich die Verluste in 2020 und 2021 auf etwa 3 Milliarden EUR beziffern, nach einem Vorsteuergewinn von fast 800 Millionen EUR in 2019. Die Situation verschärft sich von Tag zu Tag.
Viele Flughäfen sind am Limit und in ihrem Fortbestand gefährdet. „Der Luftverkehrsgipfel vor einer Woche hat ein wichtiges Signal für die notleidenden Flughäfen gesetzt. Jetzt ist entschlossenes Handeln gefragt. Die Flughäfen sind auf nicht rückzahlbare Zuschüsse zur wirtschaftlichen Stabilisierung angewiesen. Nur so können irreparable Strukturbrüche verhindert werden. Besonders der Winter wird für die Branche zum erneuten Belastungstest. Um den Luftverkehr wieder zu beleben, brauchen wir verbesserte Teststrategien statt pauschale Quarantäneregelungen“, so Beisels Forderung.
ADV-PM 26 2020 Dramatische Verkehrsentwicklung an deutschen Flughäfen