Deutsche Verkehrsflughäfen mit Existenzsorgen und hohen Erwartungen, dass die beim Luftverkehrsgipfel angekündigten Maßnahmen schnell umgesetzt werden

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Ber­lin, 17. Novem­ber 2020. Das durch die Corona-Krise ver­ur­sachte Tief bringt viele Ver­kehrs­flug­hä­fen an die Grenze des Leist­ba­ren. Die wirt­schaft­li­che Not ist groß. In ihrem Über­le­bens­kampf benö­ti­gen die Air­ports finan­zi­elle Unter­stüt­zung. Anlass zur Hoff­nung gibt der Luft­ver­kehrs­gip­fel vom 06. Novem­ber. Die Flug­hä­fen rich­ten hohe Erwar­tun­gen an Bund und Län­der, dass die bei die­sem Spit­zen­tref­fen in Aus­sicht gestell­ten Hil­fen zügig geleis­tet wer­den.

Viele Stand­orte sind in ihrem Fort­be­stand gefähr­det. Die dau­er­haf­ten Ein­brü­che der Ver­kehrs­zah­len las­sen eine wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­sie­rung aus eige­ner Kraft nicht zu. Flug­hä­fen sind auf nicht rück­zahl­bare Zuschüsse ange­wie­sen“, so der ein­ge­hende Ruf von Ralph Bei­sel, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Flug­ha­fen­ver­ban­des ADV.

Die beim Luft­ver­kehrs­gip­fel ver­kün­de­ten Ergeb­nisse, den Flug­hä­fen finan­zi­ell unter die Arme zu grei­fen, geben Grund zur Hoff­nung. „Ich richte die drin­gende Bitte an Bund und Län­der, den not­lei­den­den Flug­hä­fen mit ent­schlos­se­nem Han­deln unter die Arme zu grei­fen. Es darf nicht bei Ankün­di­gun­gen blei­ben. Nur finan­zi­elle Zuschüsse kön­nen irrepa­ra­ble Struk­tur­brü­che auf­hal­ten und die unver­zicht­bare Airport-Infrastruktur lang­fris­tig sichern,“ appel­liert Bei­sel ein­dring­lich an die poli­ti­schen Ent­schei­der.

Die Ver­luste der Flug­hä­fen sind enorm. Besorg­nis­er­re­gend schla­gen sie mit extre­men Minus­wer­ten zu Buche:

  • 70,9% weni­ger Pas­sa­giere im Jah­res­ver­lauf bis Ende Sep­tem­ber gegen­über 2019
  • 3 Mrd. EUR vor­aus­sicht­li­cher Ver­lust in 2020 und 2021, nach einem Vor­steu­er­ge­winn von fast 800 Mil­lio­nen EUR in 2019
  • 10 Mio. EUR täg­li­ches Ein­nah­me­de­fi­zit
  • 3,6 Mrd. EUR Ein­nah­me­rück­gang 2020
  • 2,6 Mrd. EUR Ein­nah­me­rück­gang 2021
  • Ein Vier­tel der über 180.000 Arbeits­plätze an Flug­ha­fen­stand­or­ten gefähr­det
  • 27 Mrd. EUR jähr­li­che Brut­to­wert­schöp­fung der Flug­hä­fen in Gefahr
  • 740 Mio. EUR Vor­hal­te­kos­ten für die Zeit des Lock­downs
  • 1,3 Mrd. EUR Erlös­aus­fälle für die Zeit des Lock­downs

7_Kennzahlen deutsche Flughäfen

Neben mone­tä­ren Zuwen­dun­gen kann sich der Luft­ver­kehr lang­fris­tig nur erho­len, wenn pau­schale Qua­ran­tä­ne­re­ge­lun­gen ver­bes­ser­ten Test­stra­te­gien Platz machen. Siche­res, län­der­über­grei­fen­des Rei­sen mit Freude und Ver­trauen – diese Nor­ma­li­tät müs­sen wir zurück­ge­win­nen – und genau dafür brau­chen die Flug­hä­fen jetzt finan­zi­elle Ad-hoc-Unterstützung“, wie­der­holt Bei­sel abschlie­ßend seine For­de­rung.

 ADV-PM 27 2020 Deut­sche Ver­kehrs­flug­hä­fen mit Exis­tenz­sor­gen