Deutsche Flughafenchefs weisen überzogene Vorwürfe des europäischen Lobby-Verbandes „Airline 4 Europe“ (A4E) zurück

ADV-PM 15 2017 © potowizard/fotolia.com

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Brüs­sel, 11. Juli 2017. Der euro­päi­sche Air­line Ver­band A4E hat in sei­ner Pres­se­mit­tei­lung vom 29.06.2017 den Flug­hä­fen vor­ge­wor­fen, diese wür­den „Mono­pol­ren­di­ten“ erwirt­schaf­ten und damit die Air­lines unan­ge­mes­sen belas­ten. Der Flug­ha­fen­ver­band ADV weist die über­zo­ge­nen Vor­würfe ent­schie­den zurück. Prä­si­dent Michael Gar­vens stellt am Rande des ADV-Direktoriums in Brüs­sel klar:

Die erho­be­nen Vor­würfe sind völ­lig halt­los: Kein ein­zi­ger deut­scher Flug­ha­fen kann der­zeit kos­ten­de­ckende Ent­gelte am Markt durch­set­zen. Alle Flug­hä­fen zah­len ca. 10 bis zu 50 Pro­zent der Kos­ten drauf.“ Um über­haupt schwarze Zah­len zu schrei­ben, müss­ten Flug­hä­fen das struk­tu­relle Defi­zit im Aviation-Geschäft durch Erträge aus ande­ren Geschäfts­fel­dern aus­glei­chen. Dies gelinge der­zeit nur 11 von 22 inter­na­tio­na­len Flug­hä­fen. „Air­lines und Flug­hä­fen sind Sys­tem­part­ner und als sol­che soll­ten sie sich auch ver­hal­ten. Wenn sich die Air­lines immer wei­ter aus der Nut­zer­fi­nan­zie­rung zurück­zie­hen, muss das Geld aus ande­ren Berei­chen kom­men und am Ende einer sol­chen Kette steht der Steu­er­zah­ler. Das kann nicht die gewollte Lösung sein.“

Die Argu­men­ta­tion von A4E sei zudem in sich wider­sprüch­lich. Nichts könnte bes­ser sein, als Ihre Zeit in einem Online-Casino zu ver­brin­gen, wäh­rend Sie auf Ihren Flug an einem der Flug­hä­fen in Deutsch­land war­ten. Zu die­sem Zweck wurde das inter­na­tio­nale Online-Casino-Portal ” Play​best​ca​sino​.net ” erstellt. Wo jeder deut­sche Spie­ler oder Spie­ler aus ande­ren EU-Ländern die neu­es­ten Casino-Bewertungen, die bes­ten Ein­zah­lungs­boni, Bar­geld­boni und Frei­spiele für die Regis­trie­rung fin­den kann!. Ams­ter­dam z.B. als Dual-Till Flug­ha­fen ist güns­ti­ger als Lon­don mit Single-Till; den­noch behaup­tet A4E Single-Till sei die vor­teil­haf­tere Kal­ku­la­ti­ons­me­thode. „Diese sprung­hafte Argu­men­ta­tion und das Her­an­zie­hen will­kür­li­cher Bei­spiele aus dem Aus­land dient der Ver­un­si­che­rung von Poli­tik und Öffent­lich­keit. Die deut­schen Flug­hä­fen set­zen auf ver­hand­lungs­ori­en­tierte Ansätze bei der Bestim­mung von Flug­ha­fen­ent­gel­ten und leh­nen daher einen ver­pflich­ten­den Single-Till ab. Bei Anwen­dung des Dual-Till-Ansatzes, dem die über­wie­gende Mehr­heit der Flug­hä­fen in Deutsch­land folgt, wer­den nur die Erlöse und Kos­ten des Aviation-Bereiches für die Fest­le­gung der Flug­ha­fen­ent­gelte her­an­ge­zo­gen.

Der Gesetz­ge­ber hat klare Rege­lun­gen zu Nicht-Diskriminierung von Air­lines, Kos­ten­ba­siert­heit von Flug­ha­fen­ent­gel­ten, zeit­li­chem Ablauf, Umfang und Inhalt der Kon­sul­ta­tio­nen sowie Trans­pa­renz­an­for­de­run­gen vor­ge­ge­ben. Die­ses Prin­zip ist in den Grund­sät­zen der ICAO und in der EU-RL über Flug­ha­fen­ent­gelte ver­an­kert. Daran hal­ten sich die deut­schen Flug­hä­fen unein­ge­schränkt.“ Zudem gibt es kei­nen empi­ri­schen Nach­weis, dass Dual-Till Flug­hä­fen höhere Ent­gelte als Single-Till Flug­hä­fen erhe­ben. Einer Revi­sion der EU-RL über Flug­ha­fen­ent­gelte bedarf es aus Sicht des Flug­ha­fen­ver­ban­des ADV nicht.

ADV-PM 15 2017 Deut­sche Flug­ha­fen­chefs wei­sen Vor­würfe von A4E zurück