Bremen, 14. Juli 2022. ADV–Präsident Dr. Stefan Schulte: „Die Corona–Pandemie und ihre Folgen sorgen weiterhin für eine Ausnahmesituation in der gesamten Luftfahrtbranche. Momentan leidet der Luftverkehr, insbesondere in Europa, unter Engpässen und Personalmangel. Dies betrifft Flughäfen, Bodenverkehrsdienste, Fluggesellschaften, die Flugsicherung und auch die staatlichen Sicherheitskontrollen. Umso wichtiger, dass die gesamte Branche alles daransetzt, wieder mehr Stabilität in das Gesamtsystem Luftverkehr zu bringen. Alle beteiligten Partner arbeiten gemeinsam an der Leistungsfähigkeit kritischer Prozessstellen. Trotzdem kommt es punktuell zu Wartezeiten und Verzögerungen. Das bedauern wir sehr und arbeiten tagtäglich an einer Verbesserung.“
Flughäfen schöpfen alle Möglichkeiten für eine Stabilisierung aus | Rekrutierung geht unvermindert weiter
„Wir danken der Bundesregierung für ihre Unterstützung. Alle Partner im System brauchen eine langfristige, stabile Personaldecke. Dafür brauchen wir eine Öffnung des Arbeitsmarktes. Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist eng – nicht nur in der Luftfahrt. Es ist von daher positiv, dass die Bundesregierung nun die Vorgabe lockert, dass künftig nicht mehr für jede Anstellung aus einem Nicht–EU–Land eine Einzelfallprüfung nötig ist. Die Rekrutierung kann auch durch eine effizientere Zuverlässigkeitsüberprüfung erleichtert werden. Ohne auf Sicherheitsstandards zu verzichten, brauchen wir eine einfachere und beschleunigte Handhabung der ZÜP–Prüfung. Die derzeitige Dauer der Prüfung variiert je Bundesland, vielfach 6 bis 8 Wochen, und schreckt viele potenzielle Arbeitnehmer ab“, erklärt der ADV–Präsident mit Blick auf die aktuelle Situation.
Luftverkehrsbranche steht in den kommenden Jahren vor gewaltigen Herausforderungen – Dekarbonisierung des Luftverkehrs bleibt das Top–Thema der Flughäfen
Große wirtschaftliche Herausforderungen aufgrund von Corona, die Inflation und der Ukraine–Krieg katapultieren die Unsicherheiten für die gesamte Luftverkehrswirtschaft auf ein völlig neues Niveau. Auch in diesen bewegten Zeiten halten alle Flughäfen unvermindert an ihren Klimaschutzprogrammen fest. Zu den maßgeblichen Innovationen gehören eine bessere Energieeffizienz der Gebäude und den technischen Anlagen, die Umstellung auf grüne Energiequellen, Investitionen in hybrid oder voll–elektrisch betriebene Servicefahrzeuge und Investitionen in Umweltprojekte, wie etwa Klimawälder. Um die Programme an den Standorten umzusetzen, werden die Flughäfen im nächsten Jahrzehnt Investitionen im Milliardenbereich vornehmen müssen.
Dr. Stefan Schulte kommentiert: „Klimaschutz ist eine Frage der Haltung und die Haltung der Flughäfen ist eindeutig – Klimaschutzmaßnahmen müssen aber auch finanziert werden können.“