Entscheidung von Ryanair trifft Luftverkehrsstandort Deutschland ins Mark | Umsteuern der Bundesregierung überfällig

Amsterdam, The Netherlands - July, 24, 2022. The Boeing 737-8AS of Ryanair with the identification EI-DPP lands at Amsterdam Airport Schiphol (The Netherlands, AMS, runway Polderbaan) on July 24, 2022.

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Ber­lin, 10. Okto­ber 2024. Die größte euro­päi­sche Bil­lig­flug­ge­sell­schaft Rya­nair hat heute bekannt gege­ben, dass sie sich aus dem deut­schen Markt zurück­zie­hen wird. Diese Ent­schei­dung ist ein har­ter Ein­schnitt für die Mobi­li­tät von Privat- und Geschäfts­rei­sen­den.

Die Ent­schei­dung von Rya­nair, ganze Flug­ha­fen­stand­orte nicht mehr anzu­flie­gen und Wachs­tum ins euro­päi­sche Aus­land zu ver­la­gern, ist ein wei­te­rer Rück­schlag für den deut­schen Luft­ver­kehrs­markt. Der Schritt von Rya­nair steht exem­pla­risch für viele wei­tere euro­päi­sche Air­lines, die eben­falls einen Abzug von Flug­zeu­gen prü­fen und den deut­schen Flug­hä­fen wegen der hohen staat­li­chen Abga­ben und Belas­tun­gen den Rücken keh­ren könn­ten“, so die erste Reak­tion des ADV-Hauptgeschäftsführers Ralph Bei­sel.

Deutsch­land ver­liert den Anschluss im Luft­ver­kehr, da sich Air­lines zuse­hends vom deut­schen Markt zurück­zie­hen. Der Luft­ver­kehrs­stand­ort Deutsch­land fällt unter das Niveau des Jah­res 2013 zurück. Es gibt kein Nachfrage-, son­dern ein kla­res Ange­bots­pro­blem. Air­lines mei­den auf­grund von Wett­be­werbs­ver­zer­run­gen deut­sche Flug­hä­fen. Die staat­lich beding­ten Stand­ort­kos­ten stei­gen im euro­päi­schen Wett­be­werb unge­bremst. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wurde nicht nur die Luft­ver­kehr­steuer mehr­fach erhöht. Gleich­zei­tig stei­gen auch die Abga­ben für die Passagier- und Gepäck­kon­trol­len, die sog. Luft­si­cher­heits­ge­bühr.

Irgend­wann ist das Fass ein­fach voll und Air­lines ver­ab­schie­den sich vom deut­schen Markt. Eine Wett­be­werbs­gleich­heit mit den euro­päi­schen Flug­ha­fen­stand­or­ten kann nur durch eine signi­fi­kante Redu­zie­rung der staat­li­chen Belas­tun­gen gelin­gen. Der Nega­tiv­spi­rale muss end­lich ein Ende gesetzt wer­den. Im ers­ten Schritt sollte die Bun­des­re­gie­rung dem Bei­spiel von Schwe­den fol­gen und die Luft­ver­kehr­steuer abschaf­fen“, for­dert Bei­sel mit Nach­druck.

ADV-PM 23 2024 Ent­schei­dung von Rya­nair trifft Luft­ver­kehrs­stand­ort Deutsch­land ins Mark