Flughäfen warten auf Startschuss für ein Wiederanlaufen des Luftverkehrs

Website ADV-PM 11 2020 © Flughafenverband ADV

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Ber­lin, 27. Mai 2020. Maß­ge­bende Fak­to­ren für ein Wie­der­an­lau­fen des Luft­ver­kehrs sind laut Ralph Bei­sel die Locke­rung von Corona-Maßnahmen, wie Grenz­öff­nun­gen, Qua­ran­tä­ne­be­stim­mun­gen und Rei­se­war­nun­gen. Die ADV bedauere sehr, dass die Bun­des­re­gie­rung die welt­weite Rei­se­war­nung ent­ge­gen ihrer Ankün­di­gung heute noch nicht auf­ge­ho­ben habe: „Der Som­mer­ur­laub in Europa muss schritt­weise wie­der mög­lich sein – ver­ant­wor­tungs­voll und mit kla­ren Regeln. Hier­für haben die Flug­hä­fen Stan­dards in einem ADV-Leitfaden fest­ge­legt und erfül­len damit die natio­na­len Vor­ga­ben der zustän­di­gen Behör­den. Tou­ris­ti­sche und andere pri­vate Flug­rei­sen in den Som­mer­mo­na­ten machen rund 68 Pro­zent Flug­gäste und damit zwei Drit­tel Ein­nah­men aus. Die Rech­nung ist ein­fach: Je län­ger die Krise dauere, desto mehr Exis­ten­zen ste­hen auf dem Spiel“, sagt ADV-Hauptgeschäftsführer Bei­sel.

Flug­ha­fen­ver­band ADV: Die Corona-Krise wird weit­rei­chende Fol­gen für Flug­ver­bin­dun­gen, Tou­ris­mus und Wirt­schaft haben

In der letz­ten Woche zähl­ten die deut­schen Flug­hä­fen knapp 112.400 Pas­sa­giere, ein Rück­gang von 97,8 Pro­zent gegen­über dem Vor­jah­res­zeit­raum. Damit blei­ben die Ver­kehrs­zah­len jetzt schon in der 10. Woche um über 95 Pro­zent unter dem Nor­mal­ni­veau.

ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Bei­sel kom­men­tiert die Zah­len: “Seit drei Mona­ten befin­det sich der Luft­ver­kehr im Sink­flug. Die Aus­wir­kun­gen der Corona-Pandemie errei­chen die deut­schen Flug­hä­fen mit vol­ler Wucht. Im Schnitt feh­len den Flug­hä­fen 95 Pro­zent ihrer Ein­nah­men.”

  • Seit Beginn des Covid-19 Aus­bruchs Ende Februar haben die deut­schen Flug­hä­fen mehr als 50 Mio. Flug­gäste ver­lo­ren.
  • 80 Pro­zent der Mit­ar­bei­ter sind in der Kurz­ar­beit.
  • Die Vor­hal­te­kos­ten pro Monat für die Betriebs­be­reit­schaft belau­fen sich auf 170 Mio. Euro.
  • Die Umsatz­ein­bu­ßen belau­fen sich auf 500 Mio. Euro pro Monat.

Der Flug­ha­fen­ver­band ADV warnt vor schwe­ren wirt­schaft­li­chen Fol­gen für die regio­nale Wirt­schaft und den Tou­ris­mus durch den Weg­fall von Flug­ver­bin­dun­gen. „Flug­hä­fen sind die Visi­ten­karte von Regio­nen und Län­dern. Als inte­gra­ler Bestand­teil von Pro­zess­ket­ten sind sie eng mit der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung ver­floch­ten. Noch kann nie­mand den Scha­den für die export­ab­hän­gige Wirt­schaft und die von der Luft­fahrt abhän­gi­gen Unter­neh­men genau bezif­fern. Zumal Aus­maß und Dauer der Epi­de­mie offen sind. Klar ist aller­dings, dass alle ADV-Flughäfen mit den Fol­gen des Shut­down noch viele Jahre zu kämp­fen haben wer­den.

Flug­hä­fen in Deutsch­land vor Rezes­sion nie gekann­ten Aus­ma­ßes

Ralph Bei­sel warnt: „Die Flug­hä­fen ste­hen mit dem Rücken an der Wand. Ob Beschäf­tigte bei den Flug­hä­fen, den Boden­ver­kehrs­dienst­leis­tern oder in der Logis­tik, alle Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men rund ums Vor­feld oder in den Ter­mi­nals sind nach­hal­tig von der Corona-Krise betrof­fen. Wäh­rend Air­lines ihre berech­tig­ten For­de­run­gen nach Staats­hil­fen vor­ge­bracht haben, feh­len wei­ter­hin flug­ha­fen­spe­zi­fi­sche Unter­stüt­zungs­pro­gramme. Das ist die trau­rige Wahr­heit”.

Als Teil der kri­ti­schen Infra­struk­tur spie­len die Flug­hä­fen in der aktu­el­len Corona-Krise eine wich­tige Rolle. Nor­ma­ler­weise sind die Air­ports das „Tor hin­aus in die Welt“. In Pandemie-Zeiten geht es darum, Kranke aus dem In- und Aus­land zu ver­sor­gen, gestran­dete Pas­sa­giere nach Hause kom­men zu las­sen und wich­tige Waren, wie Medi­ka­mente und Mas­ken zu trans­por­tie­ren. „Im Inter­esse unse­res Lan­des sind wei­ter­hin alle Flug­hä­fen – ob groß oder klein – im Betrieb und anflieg­bar“, betont Bei­sel.

ADV-PM 11 2020 Flug­hä­fen war­ten auf Start­schuss für ein Wie­der­an­lau­fen des Luft­ver­kehrs