Ausweitung des Nachtflugverbotes am BER würde die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen

adv-pm-26-2016-hxdyl_fotolia

© hxdyl/fotolia.com

Ber­lin, 11.10.2016. Flug­ha­fen­ver­band ADV for­dert, die lang­fris­tige Ren­ta­bi­li­tät des neuen Flug­ha­fens nicht durch poli­tisch moti­vierte Ein­griffe zu gefähr­den – For­de­run­gen nach Ein­schrän­kun­gen des Flug­be­triebs in den Tages­rand­zei­ten sind unver­ant­wort­lich und hel­fen weder der Wirt­schaft noch den Anwoh­nern. „Die Ren­ta­bi­li­tät eines Flug­ha­fens hängt ent­schei­dend von sei­nen Flug­be­we­gun­gen ab. Es ist höchste Zeit, dass die Poli­tik in Ber­lin und Bran­den­burg diese wirt­schaft­li­chen Not­wen­dig­kei­ten im Blick hat. Fakt ist, dass die Ber­li­ner Flug­hä­fen deutsch­land­weit das stärkste Pas­sa­gier­wachs­tum ver­zeich­nen. Wer jetzt eine signi­fi­kante Ein­schrän­kung des Flug­be­trie­bes for­dert, beein­träch­tigt die Wirt­schaft­lich­keit des Flug­ha­fens. Air­lines sind wie scheue Rehe. Sie flüch­ten so schnell wie sie gekom­men sind – ins­be­son­dere dann, wenn die künf­ti­gen Betriebs­grund­la­gen ent­fal­len und sie die geplan­ten täg­li­chen Umläufe nicht mehr abflie­gen kön­nen. Poli­tik sollte sich nicht durch Wan­kel­mü­tig­keit aus­zeich­nen, son­dern muss lang­fris­tige und reale Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen. Eben­falls raten wir drin­gend davon ab, höchst­rich­ter­lich bestä­tigte Rechts­grund­la­gen in Frage zu stel­len“, erklärt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Bei­sel zu aktu­el­len Über­le­gun­gen von Bran­den­burgs Regie­rungs­chef Diet­mar Woidke über neue Nacht­flug­re­ge­lun­gen am Flug­ha­fen BER.

Flug­lärm ist für die deut­schen Flug­hä­fen das Umwelt­thema Nr. 1. Wir arbei­ten inten­siv daran, die Anwoh­ner vor Flug­lärm zu schüt­zen und den Lärm an den Stand­or­ten wei­ter zu ver­rin­gern. Dabei set­zen die Flug­hä­fen auf den akti­ven und pas­si­ven Schall­schutz. Den Ein­satz moder­ner Flug­zeuge unter­stüt­zen die Flug­ha­fen­be­trei­ber durch eine intel­li­gente Wei­ter­ent­wick­lung der lärm­ab­hän­gi­gen Flug­ha­fen­ent­gelte“, erläu­tert Ralph Bei­sel.
Auch wei­tere Initia­ti­ven zum Lärm­schutz unter­stütz­ten die deut­schen Flug­hä­fen, so etwa bei opti­mier­ten Anflug­ver­fah­ren und der Flug­rou­ten­pla­nung. Dadurch schaf­fen wir eine Ent­las­tung für die Bevöl­ke­rung und stüt­zen den Wirt­schafts­stand­ort. Ins­ge­samt wurde das Schutz­ni­veau durch die Novel­lie­rung des Flug­lärm­schutz­ge­set­zes im Jahre 2007 gerade beim Schutz vor Flug­lärm in der Nacht deut­lich erhöht. Gegen­über den Ver­kehrs­trä­gern Straße und Schiene gel­ten die schärfs­ten Vor­ga­ben für den Lärm­schutz rund um die Flug­hä­fen.

Die Euro­päi­sche Kom­mis­sion hat den drei Anteils­eig­nern der Flug­ha­fen­ge­sell­schaft Ber­lin Brand­burg GmbH* das Erfor­der­nis eines wirt­schaft­li­chen Betrie­bes bei den Bei­hil­fe­prü­fun­gen ins Stamm­buch geschrie­ben. „Wei­ter ein­ge­schränkte Betriebs­zei­ten sind nicht Teil der wirt­schaft­li­chen Ana­lyse der Kom­mis­sion und wür­den der Wert­hal­tig­keit in unver­ant­wort­li­cher Weise scha­den. Dadurch läuft die Poli­tik Gefahr, am Ende den Steu­er­zah­ler zur Kasse zu bit­ten“, so Bei­sel abschlie­ßend.

* Ber­lin, Bran­den­burg und Bund

ADV-PM 28 2016-Ausweitung Nacht­flug­ver­bo­tes am BER würde Wirt­schaft­lich­keit beein­träch­ti­gen